n Winningstadii Chron. Quedl. heist es: Anno 1333 ist die andere
Glocke in der Neustadt gegossen worden; im selben Jahre soll auch der
Brunnen auf dem Monsionberge sich ergossen haben, und vom Berge bis
in der Stadt Graben gelaufen sein, als wollte er die ganze Stadt ersäufen,
als aber ein gemein Gebet geschehen und eine ewige Spende gelobet
worden, ist es noch ohne Schaden abgegangen.
Mündlich wird berichtet, das wilde Wasser des jetzt aus Furcht
allmählig von den Bewohnern des Münzenberges ganz verschütteten
Brunnens sei mit einem Brautbette gestopft worden. Andere sagen, es
seien zwei ganz schneeweise Pferde von dem dem Münzenberge gegenüberliegenden
Schlosse in das Wasser geworfen. Noch andere, die Prinzessin,
die auf dem Schlosse gewohnt, habe ihr Deckbett und ihr Schimmelreitpferd
in den Born geworfen und das Wasser damit gestillet.
Nach dem Born ging eine Nonne mit Schlüsseln und zuruck. Auf
dem Platze, der sich auf dem Münzenberge befindet, traf sie sich mit
einem Pater und zwei andern Nonnen.
Es soll auch Kinder in den Born auf dem Münzenberge gezogen haben.
Geschichtlich scheint es, das sich uber dem Born eine Mühle oder
vielleicht nur ein Brunnengehäuse befunden habe, worinnen zwei
Ziegenbocke gegangen seien.
Das Gelübde vom Jahre 1333, der Bußtag, soll noch um 1810 in der
alten Weise abgehalten und zugleich ein Hut mit Geld unter die
versammelten Armen geworfen sein. Dabei soll aber mancher Unfug geschehen
und diese Spende endlich auf Neujahr verlegt sein.
An der Steinbrückermühle am Markte und am gegenüberliegenden
Hause steht auf dem Dache ein Männchen zur Erinnerung an die Überschwemmung.
So hoch hat das Wasser gestanden.
Vom Münzenberge fuhrte ein unterirdischer Gang nach dem Münchenhofe;
pflichtvergessene Nonnen benutzten ihn zu Zusammenkünften mit den
Monchen. Sie spuken noch beim Münchenhofe an den Weiden und diese
Weiden heißen deshalb "die drei Nonnen".
Heinrich Pröhle, 1895
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