n dieser Gegend hatte Kaiser Heinrich sein Jagdhaus, da er sich an dem Vogelfang
vergnüget, und allhier seinen bequemen Aufenthalt gesuchet, wie ihm dann auch die
kaiserliche Krone auf dem Finken-Herd angetragen worden.
Kaiser Heinrich der Vogler hat endlich die Hunnen geschlagen und gedämpfet, welches
unter allen seinen Thaten das Vornehmste gewesen, und hat darauf die Stadt Quedlinburg
zu erbauen, auch das neue Stift darinnen zum Stande zu bringen sich fleißig lassen
angelegen sein. Daselbst hatte schon der dritte Bischof zu Halberstadt Haimo um's
Jahr 841 das Kloster St. Wiperti an der Bode erbauet und mit Benedictinern aus dem
Kloster Hirschfeld besetzet, wiewohl hernach die Abtissin Beatrix II. Pramonstratenser
in dasselbe soll eingeführet haben; in diesem Kloster hat Bischof Haimo seinen guten
Freund Rabanum, Abten von Fulda, da er aus seinem Kloster verjaget worden, so lange
beherberget und erhalten, bis ihn der König Ludovicus zum Erz-Bischofen von Mainz gemacht.
Nach dieser Zeit, ungefähr Anno 928, hat Kaiser Heinrich das Stift und die Stadt zu
bauen angefangen, welche er aber nicht hat ausführen können, da er Anno 936 zu
Memleben an der Unstrut gestorben und zu Quedlinburg in St. Petri oder Servatii Kirche
begraben worden, und schreibet der Mönch Sigebertus, das der Berg, worauf er begraben
worden, hernach von allen Seiten feurige Flammen von sich gegeben, darum auch seine Witwe
Mathildis nach seinem Tode nicht nur viel arme Leute speisen, sondern auch den Vögeln unter
dem Himmel täglich ihr Futter hat geben lassen, vermeinend, ihm dadurch desto leichter
die Vergebung seiner Sünde zu wege zu bringen; sie sammelte auch dreißig Tage nach dem
Leichenbegängnisse in die Stadt Quedlinburg eine Anzahl geistlicher Frauen, und verschaffte
ihnen Unterhalt, und verschrieb solches auf ihre eigene Güter mit Bewilligung ihrer Sohne,
wie sie auch Anno 943 gestorben, ist sie neben ihrem Eheherrn vor dem Altare St. Servatii
begraben worden.
Was aber die Stadt betrifft, so ist dieselbe eine Kaiserliche Frei-Stadt und besser als
andere Städte in Sachsen privilegieret gewesen, daß die Fremden ihre Waren frei herein
bringen und verkaufen oder durchfahren dürfen, ohne Geleite, Zins und Zoll davon
zu geben, und waren die Bürger auch anderswo auf gleiche Weise befreiet, zwischen den
Flüssen Elbe und Rhein, so weit das römische Reich gehet. Solche Freiheit hat die
Stadt lange behalten, beide zu Wasser und zu Lande, und haben die Kaiser gemeiniglich sowohl
ihre Synodos mit ihren Bischöfen und Praelaten, als Reichstage mit den weltlichen
Fürsten und Herren daselbst gehabt.
Diese Sage ist folgenden Kategorieen zugeordnet:
Diese Sage ist folgenden Orten zugeordnet:
|